Geld von Online-Casino zurückfordern – wann ist das möglich?

Kurz und knapp gesagt, es müssen zwei Faktoren aufeinandertreffen. Zum einen muss es sich um ein in Deutschland illegales Online-Glücksspiel gehandelt haben und zum anderen darf Ihnen in dieser Situation nicht klar gewesen sein, dass Sie sich an einem illegalen Glücksspiel beteiligten.

Hierbei gibt es kein Rückzahlungslimit. Sie können mit einer Frist von 10 Jahren rückwirkend Ihre gesamten Verluste zurückholen. Gewinne und Bonuszahlungen durch das Online-Casino werden dabei von Ihren Einzahlungen abgezogen.

Als Beispiel: Sie haben von 2018 bis 2020 insgesamt 50.000 Euro bei einem Online-Casino einbezahlt und sich in diesem Zeitraum insgesamt 8.000 Euro an Gewinnen auszahlen lassen. Dann haben Sie einen Anspruch auf 42.000 Euro.

Viele wissen nicht, dass nach wie vor der Großteil aller Online-Glücksspielanbieter illegal ist. Damit ein Online-Casino legal wird, muss es gewisse Auflagen erfüllen. Dann kann es eine Lizenz bei der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder beantragen. Erst wenn diese Lizenz besteht, handelt es sich um ein legales Online-Casino. Eine Liste der Online-Glücksspielanbieter mit einer Lizenz finden Sie hier: White List

Vor dem 01.07.2021 waren sämtliche Online-Casinos in Deutschland (ausgenommen Schleswig-Holstein) verboten. Ganz gleich, ob es sich um ein klassisches Casino mit Slots, Roulette und Blackjack handelt oder auch um Wettanbieter oder Pokerplattformen.

Das beim Glücksspiel verlorene Geld kann bis zu zehn Jahre rückwirkend geltend gemacht werden. Die Frist beginnt ab dem Tag der Kenntnis über die Illegalität des Anbieters.

Die aktuelle Rechtsprechung urteilt hierbei weit überwiegend verbraucherfreundlich. Über 50 deutsche Gerichte bis in höchste Instanzen haben bereits zugunsten der betroffenen Spieler entschieden und diese Tendenz steigt weiter an.

Die meisten Glücksspielanbieter befinden sich nicht in Deutschland. Überproportional wird hierbei auf Malta zurückgegriffen. Doch das ist kein Problem. Bietet ein Online-Casino seine Leistungen in Deutschland an, bestehen auch Rückforderungsansprüche, ganz gleich, wo sich der Sitz des Anbieters befindet. Sicherlich wird es erschwert, wenn der Sitz außerhalb Europas ist.

Wie bereits benannt, sitzen die meisten Anbieter in Malta. Hierbei stehen die Chancen sehr gut, die verlorenen Einsätze zurückzuerhalten. Auch das neue maltesische Gesetz, welches die Vollstreckung von ausländischen Klagen erschwert, wird daran nicht viel ändern. Die EU-Kommission gab bereits bekannt, dass der maltesische Gesetzesentwurf genau geprüft wird. Es ist davon auszugehen, dass dieses Gesetz mittelfristig zurückgezogen wird.

Sämtliche Anbieter sind verpflichtet, ihren Spielern eine Übersicht über die gesamten Ein- und Auszahlungen zur Verfügung zu stellen. Hierbei reicht ein Schreiben an den jeweiligen Glücksspielanbieter.

Dabei sei erwähnt, dass erfahrungsgemäß Online-Casinos eher auf Forderungen von Anwaltskanzleien reagieren als auf die von Privatpersonen. Gerne unterstütze ich Sie hierbei.

Gerne unterstütze ich Sie hierbei. Nehmen Sie Kontakt zu mir auf und ich berate Sie ausführlich zu Ihren individuellen Möglichkeiten. Besteht ein Anspruch auf Rückzahlung, werde ich alle Hebel für Sie in Bewegung setzen. Selbstverständlich klären wir im ersten Gespräch die Kostenfrage.